streetart im kloster

Projektarbeiten und internationales Street Art Symposium im Kloster St. Ottilien, Kreis Landsberg am Lech, 24. September – 04. Oktober 2012

9 international renommierte Künstler aus 6 europäischen Staaten (Großbritannien, Österreich, Polen, Russland, Ukraine, Deutschland) besprühen und bemalen zusammen mit 3 Künstlern vor Ort über 1000 qm Wand im Kloster St. Ottilien zum Thema „Heaven meets Earth“.

Ziel des Projektes

Ziel des Projektes ist, die noch wenig bekannte Kunstart in Deutschland vorzustellen, ein beispielhaftes Projekt der Street Art von europäischem Format zu realisieren und Qualitätsmaßstäbe für Street Art zu vermitteln.

Das Projekt ist der Auftakt für einen Kulturweg St. Ottilien-Eresing. Die Teilortschaften sind durch einen romantischen Spazierweg miteinander verbunden. Die Projektarbeiten gehen über in das Eigentum von St. Ottilien. In den Folgejahren wird durch weitere Projekte und Ankäufe der Kulturweg vervollständigt.

Street Art im Wandel

Graffiti war die geschmähte Kunst der Großstädte. Noch immer erweckt der Name Schwindelgefühle: Erinnerungen an Häuserwände und Unterführungen mit grellen Farbschichten aus der Spraydose. Aber aus der rebellischen Kunstwelle, die nachts arbeitet, verfolgt von Bürgern und Polizei, ist eine neue Kunstform entstanden, die der Anonymität entwachsen ist und für die Kunst neues Terrain erobert hat.

Streetart Künstler arbeiten heute als begehrte Auftragskünstler mit gefülltem Terminplan. Ihre Werke zieren ebenso die Botschaft der Bundesrepublik in Neu Delhi wie ein Gotteshaus in Kehl oder werben für Kleinunternehmen in Armenvierteln der Metropolen. So war der in der Nähe gelegene Bahnhof Geltendorf in den 1980er Jahren eine der Geburtsstätten für die neue Straßenkunst. Der Titel der Ausstellung „Heaven meets Earth“ greift den Traum von einer gerechteren Welt auf, der insbesondere dieser Kunstform innewohnt.

Anfänge von Graffiti

Die Anfänge des Graffitis lagen in Philadelphia Mitte der 1960er Jahre. Sie wurde getragen von einer jugendlichen Subkultur, die sich bald international ausbreitete. Zu unterscheiden ist beim Graffiti zwischen Tags oder Signatures, Throw-ups und Pieces. Die Tags bestanden aus Namenskürzeln und Zahlencode des Straßenviertels, zum Beispiel Takil83. In dieser ersten Phase ging es darum, die Stadt mit zahllosen Signatures zu „bombardieren“. In New York entwickelten sich aus den Tags arabeske Schriftzüge genannt „Throw ups“.

Die Entstehung von Street art

Allmählich spielten Komplexität und Qualität eine größere Rolle. In den 1980er Jahren entstanden aufwendige Wandgemälde sogenannte „Pieces“, Abkürzung für „Masterpiece“. Sie erfordern eine aufwendige Entwurfsphase und Recherche der technischen Ausführbarkeit. Pieces stehen im engeren Sinne für Street Art.

Alle drei Stile existieren nebeneinander und es entstehen ständig neue Formen der Street Art, wie zum Beispiel die Stencil-Technik von Banksy. In der Szene ist es umstritten, ob Künstler Ihre Anonymität aufgeben dürfen.

Technik

Filzstifte, Sprühfarben und eine große Auswahl an Sprühköpfen sind das Handwerkszeug der Sprayer. Inzwischen hat sich die Farbenindustrie darauf eingestellt und bietet eine breite Produktpalette von Sprays an, speziell den Bedürfnissen der Street Art Künstler angepasst. Durch Wechseln der Sprühdüsen (Caps) können wahlweise breite oder schmale Konturen gezogen werden bis hin zu Füllflächen. Eine Vielzahl anderer Geräte bieten praktische Hilfe für schnelles Arbeiten und künstlerische Differenzierung.

Grundtenor ist heiter

Street Art kennzeichnet Einfallsreichtum und ein Gespür für kreative Konstellation im urbanen Alltag. Sie bezieht Stellung und kommentiert das Zeitgeschehen, interagiert mit dem Betrachter oder überrascht mit originellen Sichtweisen. Der Grundtenor ist heiter verbunden mit einem Schuss Selbstironie.

Das Projekt „Street Art im Kloster“ ist eine Zusammenarbeit von VIS-À-VIS e.V. (Eresing) und Kloster St. Ottilien.

Kuratoren: Christian Burchard / Pater Cyrill Schäfer OSB

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artists

heavenmeetsearth | festival 23.9. - 4.10.2012